Sekundäre Pflanzenstoffe

Prostatadiät - sekundäre Pflanzenstoffe

Was sind sekundäre Pflanzenstoffe?

Sekundäre Pflanzenstoffe sind in Obst, Gemüse, Hülsenfrüchten und Getreide enthalten. Diese Pflanzenstoffe wirken "sekundär" als Aroma-, Duft- und Farbstoffe. Sie schützen die Pflanzen vor Umwelteinflüssen und Schädlingen. Dafür gestalten die "primären" Inhaltsstoffe der Pflanzen, nämlich Kohlenhydrate, Proteine und Fette das Stützgerüst der Zelle.

Die sekundären Pflanzenstoffe kommen nur in sehr geringen Mengen in unserer Nahrung vor. Pro Tag nehmen wir nur 1,5 g davon zu uns. Genau wie Vitamine werden sekundäre Pflanzenstoffe nicht in unserem Körper hergestellt. Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffe müssen deshalb mit der Nahrung aufgenommen werden.

Die Wissenschaft ist sich einig: pflanzliche Ernährung ist gesünder, schützt vor Krebs, Infektionen und den Zivilisationskrankheiten wie Herzkreislauf-Erkrankungen und Diabetes.

Eine vorwiegend pflanzliche Ernährung ist mit einer niedrigen Krebshäufigkeit verbunden.
Flavonoide blockieren krebsauslösende Zellprozesse. Phytosterine und Saponine können krebsauslösende Substanzen im Magen-Darm-Trakt binden. Carotinoide und andere sekundäre Pflanzenstoffe fangen zellschädigende Sauerstoffradikale ab und können so in einer sehr frühen Phase die Krebsentstehung stoppen.

Eine vegetarische Ernährung senkt auch das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen.
Ein erhöhter Cholesterin-Spiegel ist ein Risikofaktor für Arteriosklerose. Arteriosklerose heißt Gefäßverkalkung und ist mit verantwortlich bei der Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall. Phytosterinen und Sulfide senken den Cholesterinspiegel.

Freie Sauerstoff-Radikale schädigen Zellwände und können dadurch Krebs oder Gefäßverkalkungen auslösen. Die Radikale entstehen ständig in großer Zahl in unserem Körper und müssen Abgefangen werden. Röntgen- oder UV-Strahlung, Zigarettenrauch, Umweltchemikalien und psychischer Stress führen zu einer vermehrter Radikalbildung. Sekundäre Pflanzenstoffe sind großartige Radikalfänger und schützen dadurch unseren Körper.

Desweiteren stärken sekundäre Pflanzenstoffe unser Immunsystem, helfen Entzündungen im Körper zu bekämpfen, beugen Thrombosen vor und regulieren den Blutzuckerspiegel.

Aufgrund der großen Anzahl und der unterschiedlichen Wirkungen der sekundären Pflanzenstoffe ist eine möglichst vielseitige pflanzliche Ernährung zu empfehlen. Die richtige Mischung macht's. Bei der Zubereitung erhält man die bioaktiven Substanzen indem man sich an einige einfache Regeln hält:

  • Frisch essen! Saisonales, frisches und reif geerntetes Obst und Gemüse haben den höchsten Gehalt an Vitaminen und sekundären Pflanzenstoffen. Lagern sie die Lebensmittel möglichst kurz. Man kann auch auf Tiefkühlkost zurückgreifen.
  • Hitzeempfindlich! Rohkost bietet alles was die Pflanze hergibt. Wenn doch gekocht werden soll, dann mit kurzer Garzeit, dem richtigen Fett oder Wasser bei niedriger Temperatur. Geheimtipp: verwenden Sie die Garflüssigkeit mit.
  • Das beste steckt in der Schale! Viele Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe finden sich an dieser Stelle, um die Pflanzen vor äußeren Einflüssen zu schützen. Also Äpfel nicht schälen, die weiße Haut von Zitrusfrüchten mitessen, Wurzelgemüse nicht waschen, nur gut bürsten und Vollkorngetreide statt Weißmehlprodukte verwenden.

Die sekundären Pflanzenstoffe werden in 9 Gruppen eingeteilt:

  • Carotinoide
    Vorkommen: Tomate, Paprika, Kürbis, Aprikose, Brokkoli, Spinat, Erbsen, Salat
    Aufgabe: Farbstoff (bei grünen Gemüse vom Chlorophyll überlagert)
    Wirkung: Antioxidativ zum Zellschutz, manche Carotinoide tragen zum Aufbau von Vitamin A und damit zur Sehkraft bei
  • Polyphenole
    Vorkommen: alle Pflanzen
    Aufgabe: Phenolsäuren als Farbstoff und Flavonoide als Aromastoff
    Wirkung: Antioxidativ zur Stärkung des Immunsystems und zum Schutz vor Krebs
  • Phytosterine
    Vorkommen: Kerne, Hülsenfrüchte und Nüsse
    Wirkung: Cholesterinsenkung zum Schutz vor Herz-Kreislauferkrankungen
  • Glucosinolate
    Vorkommen: Kreuzblütler (Senf, Meerrettich, Kresse, Kohl)
    Aufgabe: scharfer Geschmacksstoff
    Wirkung: Krebsschutz nach enzymatischer Aktivierung im Verdauungstrakt
  • Sulfide
    Vorkommen: Liliengewächse (Zwiebeln, Lauch, Spargel, Knoblauch)
    Wirkung: Krebsschutz nach enzymatischer Aktivierung im Verdauungstrakt
  • Protease-Inhibitoren
    Vorkommen: Hülsenfrüchten, Getreide
    Wirkung: Entzündungshemmend, Blutzuckerregulation, Krebsschutz
  • Terpene
    Vorkommen: Pfefferminze, Kümmel, Zitrusfrüchte
    Aufgabe: Duft- und Aromastoff
    Wirkung: Krebsschutz
  • Phytoöstrogene
    Vorkommen: Hülsenfrüchten, Getreide
    Wirkung: Krebsschutzeffekt bei hormonabhängigen Krebsarten wie Brust-, Gebärmutter- und Prostatakrebs
  • Saponine
    Vorkommen: Hülsenfrüchte (Erbsen, Linsen, Sojabohnen)
    Aufgabe: Duft- und Aromastoff
    Wirkung: Krebsschutz, Cholesterinsenkung zum Schutz vor Herz-Kreislauferkrankungen

Die Sojabohne ist ein wahres "Super-Food" weil sie uns sehr viele bioaktive Substanzen wie sekundäre Pflanzenstoffe und Vitamine auf einmal liefert. Die kleine Hülsenfrucht ist Ballaststoffreich, enthält hochwertige Proteine und einen hohen Anteil an mehrfach ungesättigten Fettsäuren (Linolsäure, Linoleinsäure). Sie ist cholesterinfrei, reich an Kalium und Magnesium und liefert uns Vitamin B 1 bis B6, Pantothensäure, Folsäure und Vitamin E.

Die Prostata wird durch Hormone beeinflusst. Das Verhältnis zwischen dem männliche Geschlechtshormon Testosteron und dem weiblichen Geschlechtshormon Östrogen wirkt sich auf das Wachstum der Prostatazellen aus. Phytoöstrogene sind sekundäre Pflanzenstoffe und ähneln dem körpereigenen Hormon Östradiol. Sie kommen vor allem in Hülsenfrüchten und Getreide vor. Die Phytoöstrogene beeinflussen das Hormongleichgewicht und regulieren dadurch das Wachstum der Prostata.